Streaming
Heutzutage ist Streaming gang und gebe – seien es Serien, Musik Playlists, Videos oder das aktuelle TV Programm welches über das Internet quasi überall zur Verfügung steht. Als Streaming bezeichnet man dabei die direkte Wiedergabe von Medieninhalten wie Videos oder Musik über ein Netzwerk.
Streaming bildet dabei das Gegenstück zum Download, indem die Inhalte nur wiedergegeben aber nicht auf dem Gerät des Nutzers dauerhaft gespeichert werden. Hierfür erfolgt lediglich eine temporäre Speicherung, welche nach dem Abspielen wieder verworfen wird. Möchte man sich ein Medium mehrmals anschauen, muss man sich jeweils mit dem Server verbinden und den Stream neu starten.
Da die Daten direkt beim Empfang wiedergegeben werden sollen, muss auch die Bandbreite diese Daten schnell genug verarbeiten können. Aufgrund dessen ist es wichtig bei häufigem Streaming oder auch mehreren gleichzeitigen Streams im Haushalt auf die passende Internetgeschwindigkeit zu achten. Für eine HD-Wiedergabe empfehlen die großen Streaminganbieter eine Leitung mit mind. 5 Mbit/s im Downstream. Möchte man Filme in 4K übertragen so müssen bei 25 Bildern je Sekunde Daten mit einer Größe von 13-34Mbit/s übertragen und verarbeitet werden. In dem Fall wird eine für ein reibungsloses hochauflösendes 4K-Streaming empfohlen.
Bei der Art der Medieninhalte unterscheidet man zwischen On Demand Streaming und dem Echtzeit Streaming. Bei dem On Demand Streaming Diensten stehen die kompletten Dateien auf einem Server zum Abruf durch den Client zur Verfügung und können jederzeit abgerufen, pausiert und auch vor- und zurück gespult werden. Zur Übertragung werden HTTP oder FTP Protokolle verwendet. Im Gegensatz dazu erfolgt bei Echtzeit Streaming eine direkte Liveübertragung. Ein Pausieren und zurück spulen ist je nach Anbieter möglich, ein Vorspulen jedoch nur bis zur aktuellen Live-Position. In der Grundform sind Echtzeit Streams nur live abrufbar und können nicht im Nachhinein erneut gestreamt werden. Viele Anbieter zeichnen die Livestreams jedoch auf und stellen diese im Anschluss oder zeitversetzt als On Demand Stream in einer Mediathek zur Verfügung.
In die Kritik gerät Streaming zum Teil wegen der hohen Belastung der Netzkapazitäten insbesondere zu Spitzenzeiten führen. Da die Daten beim Streaming, anders als bei klassischen Rundfunkdiensten, einzeln an jeden einzelnen Client übertragen werden steigen die Kosten für den Diensteanbieter je mehr Nutzer das Angebot abrufen. Zudem verursachen die Streams Treibhausemissionen und einen nicht unerheblichen Energieverbrauch. Die jeweiligen Werte sind abhängig von der eingesetzten Technik – für die Datenleitungen gilt dabei das Glasfaser deutlich weniger Ressourcen beim Streaming benötigt als VDSL oder das Mobilfunknetz. Bei den Endgeräten sind kleinere Geräte sowohl beim Energieverbrauch als auch bei den Treibhausemissionen großen vorzuziehen – während ein 65 Zoll Fernseher ca 200 Wattstunden verbraucht und 70g Co2 verursacht, sind es beim Smartphone/Tablet nur 65-75 Wattstunden und 2,34g CO2 entspricht. Hinzu kommt jedoch die weitere Netzwerktechnik wie Router, die Vermittlungsstellen und Server im Internet etc. Laut Studien verursacht das HD-Streaming ca. 400g CO2 pro Stunde zusätzlich zum reinen klassischen Fernsehen oder Anschauen einer CD. Damit entspricht 3h HD-Streaming am Tag über ein Jahr ca. dem co2-Ausstoß eines Urlaubsfluges nach Mallorca.
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